Sonntag, 22. März 2009

Anleitungen, Tipps & Tricks: (4) Anrillen und Falten

Dies ist der vierte Teil meines kleinen "Onlinekurses zum Bauen von Papiermodellen" (die anderen Teile findest du unter Anleitungen, Tipps & Tricks). 

Jetzt wissen wir also wie man schneidet (Teil 3). Grundsätzlich sollte allerdings vor dem Schneiden das Anrillen (oder Nuten) erfolgen! Der Grund, warum es erst hier in diesem Post steht, ist, daß es eigentlich eine Vorbereitung zum Falten ist.

Wie bei allen Arbeitsgängen des Papiermodellbaus, hat auch hier jeder seine Vorlieben. Selbstverständlich ist auch jetzt wieder jeder herzlichst eingeladen, seine eigenen Tipps als Kommentar unter diesem Post einzutragen. So helfen wir uns alle gegenseitig, denn auch ich weiß natürlich nicht alles, was es über Papiermodelle zu wissen gibt.

Viele benutzen zum Anrillen (oder in diesem Fall: Anritzen) ihr Präzisionsmesser. Dies' hat allerdings den Nachteil, das die Faltkante schnell bricht, wodurch eine unattraktive farblose Kante entsteht. Ein stumpfer aber spitzer Gegenstand ist also vorzuziehen. Ich benutze am liebsten einen leeren Kugelschreiber, also einen, der keine Tinte mehr hat und deswegen nicht mehr schreibt. Die Kugel rollt beim Anrillen über die Faltlinie und ritzt so den Karton nicht an.

Grundsätzlich gilt, das man an der Seite anrillt, zu der man hinbiegt. Also beim Talfalz, der gewöhnlich mit einer durchgehenden Linie markiert ist, auf der gedruckten Seite und beim Bergfalz, der meistens mit einer gestrichelten Linie dargestellt wird, auf der unbedruckten Seite. Zum Anrillen legt man sein (Metall)Lineal an der Faltlinie an (am besten den Bruchteil eines Millimeters neben der Linie um die Stärke des Kugelschreibers auszugleichen. Ein bißchen probieren!), und zieht mit gleichmäßigen Druck mit dem leeren Kugelschreiber am Lineal entlang. Fertig! Jetzt läßt sich die Kante ohne Probleme ganz exakt falten. Rillt man Bergfalze an, fehlen einem oft die Bezugspunkte, da man ja die Faltlinie nicht sieht. Man drückt dann einfach mit dem (leeren) Kugelschreiber auf der bedruckten Seite einen Punt auf das Ende der Linie, die genutet werden soll. Der dabei entstehende Punkt auf der anderen Seite dient dann als Anlegepunkt für das Lineal. Noch exakter wird es, wenn man an den Enden der Faltlinien mit einer Nadel durch den Karton sticht und diese Punkte zur Orientierung benutzen.

Die genuteten Falze sollte man jetzt auf jeden Fall schon mal anfalten, auch wenn man sie dann eventuell wieder grade biegt. Das Erleichtert später das Falten beim Klebevorgang. Jetzt legt man die gefalteten Teile ohne Klebstoff zusammen, um sicher zu stellen, daß alles paßt. Erst dann wird geklebt.

Der fünfte Teil meines "Onlinekurses zum Bauen von Papiermodellen" beschäftigt sich mit dem Formen von Rädern, Kegeln und Zylindern und wird demnächst hier erscheinen, also abonniere den Blog via RSS-Feed oder E-mail, damit Du ihn, und alle anderen Updates des Blogs nicht verpaßt! Bei Fragen zu Anleitungen, Tipps & Tricks oder wenn ich sonst irgendwie helfen kann, schreib' mir eine E-Mail. Außerdem kannst Du gerne, in einem Kommentar zu dem Post, Deine eigenen Tipps und Tricks dort, für alle sichtbar, hinterlassen.

Viel Spaß beim Basteln!

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